Das Problem sind nicht die mediensüchtigen Kinder allein

Shownotes

In „Heldentage“, dem neuen Jugendroman des Schriftstellers Martin Schäuble, fliehen drei Jugendliche aus der psychiatrischen Klinik, um sich selbst zu suchen. Auf der Buchmesse-Bühne der F.A.Z. haben Martin Schäuble und Eva-Maria Magel über das Buch gesprochen. Eine Sonderfolge des Bücher-Podcasts.

„Heldentage“ von Martin Schäuble auf der Website von Fischer Sauerländer


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00:00:08: In Heldentage, dem neuen Jugendroman des Schriftstellers Martin Schäuble, fliehen drei Jugendliche aus der psychiatrischen Klinik, um sich selbst zu suchen.

00:00:19: Auf der Buchmessenbühne der FAZ haben Martin Schäuble und Eva-Maria Magel über das Buch gesprochen.

00:00:25: Eine Sonderfolge des Bücher-Podcasts.

00:00:30: Wir haben einen Gast, den wir schon öfter hatten und uns immer wahnsinnig freuen, wenn er bei uns am Stand über sein ... Dann immer jüngstes Buch spricht.

00:00:39: Herzlich willkommen, Martin Schäuble.

00:00:41: Wir hatten auch schon mal das große Vergnügen vor zwei Jahren für alle Farben grau.

00:00:49: Und diesmal sind sie da mit einem ganz besonderen Buch, was richtig Vergnügen macht beim Lesen.

00:00:56: Ein geschriebenes Road-Movie, würde ich sagen.

00:01:01: Was sich ganz gut in die Biografie von Martin Schäuble fügt, der nämlich eine... sehr unterschiedliche Arbeitsfelder hat.

00:01:11: Zum einen ist er sehr bekannt geworden mit all den Büchern, die er geschrieben hat über Israel und Palästina.

00:01:17: Er ist selber zu Fuß durch Palästina gewandert und es gibt auch eine Neuauflage seines Buchs, die Geschichte der Israelis und der Palästinensa, was natürlich im Moment besonders gefragt ist.

00:01:33: Er hat eine utopische Romanfolge geschrieben unter dem Pseudonym Robert Sonntag.

00:01:40: Aber als er selbst mittlerweile ein ganz vielschichtiges Öffre vorgelegt, im vergangenen Jahr ein ganz toller Roman über Missbrauch im Vereinssport, was wirklich sehr packend ist.

00:01:56: Und nun ist er damit Heldentage.

00:01:59: Und zum Einstieg, lieber Martin Schäuble, lesen Sie uns doch mal ein bisschen vor.

00:02:05: Das wird für Sie jetzt ein Kaltstaats.

00:02:07: Sie wissen ja gar nicht so richtig, um was es geht in Heldentage.

00:02:10: Vielleicht ein, zwei Sätze davor, damit Sie die Stelle richtig einordnen können.

00:02:15: Und zwar bei Heldentage ist Nilo, der ich erzähle, der zockt wahnsinnig viel.

00:02:21: und hat mit seinen Eltern immer sehr viele Zockdiskussionen.

00:02:25: Etwas, das dem ein oder anderen bestimmt bekannt vorkommt, wenn er Kinder zu Hause hat.

00:02:31: Und er zockt so viel, dass er eingewiesen wird, also eine Klinik wird dort auch behandelt mit seiner Zocksucht, Medienabhängigkeit.

00:02:41: Und kaum ist er da, haut er ab.

00:02:44: Er folgt nämlich einem Mädchen.

00:02:46: der Meiler.

00:02:47: Ist das keine Liebesgeschichte, aber er folgt dir erst mal.

00:02:50: Aus der Klinik heraus und wir springen gleich, seite, zweiundachtzig hinein.

00:02:55: Das ist so.

00:02:55: das, äh, so ein See gibt einen Waldsee.

00:03:00: Er hat Meiler noch nicht eingeholt.

00:03:02: Er weiß gar nicht, wie er sie ansprechen soll, ist ein bisschen überfordert mit der Situation.

00:03:06: Aber er schleicht sich an Meiler heran.

00:03:10: Ich ging bis auf zwei Meter heran, wollte aber ein bisschen Abstand halten.

00:03:15: Alles in Ordnung?

00:03:17: Sie schrie.

00:03:18: Ihr schrei, halte durch den dunklen Wald.

00:03:21: Und das klang wirklich unheimlich.

00:03:23: Sie griff nach einem Stock oder einem Ast.

00:03:25: Das konnte ich nicht erkennen.

00:03:27: Sie sprang auf und holte zum Schlag aus.

00:03:30: Ich machte zwei Schritte zurück, stolperte über eine Wurze und knallte rückwärts auf den Boden.

00:03:37: Was soll der Scheiß?

00:03:39: Schrie sie mich an.

00:03:40: Ich, äh, ja, ich, äh, was?

00:03:43: Ich bin auch, also ich bin auch in der, in der Klinik und... Sie hielt den Holzstock noch in den Händen.

00:03:50: Ja, und was machst du hier?

00:03:52: Rennst du mir nach?

00:03:54: Bist du pervers oder was?

00:03:56: Ich suchte halt an der großen Wurzel und zog mich wieder auf die Beine.

00:04:00: Verletzt hatte ich mich nicht, nur dahinter und tat mir weh.

00:04:04: Nee, also fing ich an.

00:04:07: Nee, also, sag mal, kannst du auch mal einen kompletten Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt sagen?

00:04:14: Schon klar, also klar.

00:04:17: Na, Kramatik ist nicht so dein Ding, oder?

00:04:19: Sie warf den Stock weg, beugte sich über ihre Sporttasche und zog den Reißverschluss zu.

00:04:26: Wohin willst du?

00:04:27: fragte ich.

00:04:28: Hey, er kann in ganzen Sätzen sprechen.

00:04:31: Wie schön.

00:04:32: Ähm, ja.

00:04:34: Und wohin willst du jetzt?

00:04:36: Geht dich nichts an.

00:04:37: Du bist mir gefolgt.

00:04:38: Wieso?

00:04:39: Naja, ich war im Wald und dachte, du im Wald?

00:04:44: Nee.

00:04:45: Das passt überhaupt nicht zu dir.

00:04:48: Wieso?

00:04:49: Du bist Station drei.

00:04:51: Und?

00:04:52: Station drei sind die Suchties.

00:04:55: Ich überlegte, was passt da nicht?

00:04:57: Station drei.

00:04:59: Sie zeigte mit ausgebreiteten Armen zu den Bäumen und dem See.

00:05:03: Ich kapierte es echt nicht.

00:05:06: Und sie sagte, hier gibt es keinen WLAN, nicht mal eine Steckdose.

00:05:11: Wähler an und Steckdose würden mir ohne Handy auch nichts bringen, aber egal.

00:05:16: Ich wischte mir meine Hände an der Schienz sauber.

00:05:18: Der Boden war feucht an der Stelle, an der ich ausgerutscht war.

00:05:23: Okay, ich wollte halt sehen, wie es dir geht.

00:05:28: Wie es mir geht?

00:05:29: Ja, und ich bin übrigens Nilo.

00:05:32: Schön für dich.

00:05:34: Sie warf sich ihre Reisetasche über den Rücken und ging weiter.

00:05:40: So, da wissen wir jetzt zwar mittlerweile, wer Nilo ist, der Suchttee, der ohne Handy im Wald eine Mädchen hinterher rennt.

00:05:52: Bald werden wir wissen, dass sie Meiler heißt und auch ziemliche Probleme hat.

00:05:56: Andere.

00:05:57: So ganz genau, was sie wirklich selber hat, werden wir ja nicht erfahren in diesem Buch.

00:06:04: Es gibt noch einen dritten Fahrer, auch ein Zocker.

00:06:11: Wie sind denn diese beiden Jungs in ihr Leben getreten, Herr Schäuble?

00:06:17: Na ja, die zwei Jungs sind Romanjungs, aber ich habe drei echte Jungs zu Hause.

00:06:21: Und somit war Recherche Grundlage für Heldentage ganz viel auch das eigene Erleben und diskutieren.

00:06:29: Also ich würde nicht sagen, dass das drei Suchties sind, aber es sind einfach drei ganz normale Jungs, die ihm wahnsinnig gerne Zeit mit dem Handy verbringen, Tablet verbringen am PC, spielen wir auch immer.

00:06:39: Und wir alltägliche Diskussionen führen genau darum, wie viel Zeit und welche Spiel und was passiert da eigentlich, was macht ihr genau da und wie kommt man wieder raus.

00:06:50: Das heißt, so ein bisschen Anlass war das eigene Erleben mit Kindern.

00:06:56: Aber dann auch mit Kindern, die ich bei Lesungen kennenlerne, die auch alle gerne zocken, mit denen ich gerne ins Gespräch komme, habe das dann aber zugespitzt.

00:07:03: Weil ich wollte unbedingt, dass die zwei Zocker im Buch, sie haben es gesagt, Nile und Pharis, dass die etwas erleben, das eben analog stattfindet.

00:07:11: Und es ist gar nicht so einfach, Kindern das Handy wegzunehmen.

00:07:15: In dem Fall habe ich das ganz gut geschafft, weil es war nicht die Eltern.

00:07:19: Die Mutter hat es zerstört im Streit, auch eine Möglichkeit.

00:07:22: Aber es war einfach die Klinik, bei der sie eingeliefert wurden.

00:07:25: die auf eines setzt, nämlich auf Medienentzug.

00:07:28: Ganz am Anfang muss man erstmal alles abgeben.

00:07:31: Tablet, Handy, was immer man hat.

00:07:33: Das war ja eine echte Klinik, die Sie besucht haben.

00:07:36: Also es ist tatsächlich so, dass Sie ja für jedes dieser Bücher, die Sie in den letzten Jahren geschrieben haben, wirklich Recherche betrieben haben.

00:07:43: Sie sind ja von Hause aus auch Journalist.

00:07:48: In diesem Fall sozusagen der kalte Medienentzug.

00:07:51: Das könnte ja eher unattraktiv als Lektüre sein.

00:07:56: Tatsächlich aber ist das ja ein ausgesprochen amüsanter Roman geworden.

00:08:06: Wie kam es denn erst mal dazu, sich mit dieser Klinik auseinanderzusetzen und dann diese Form des dialogreichen Schreibens zu wählen in diesem Fall?

00:08:19: Sie haben es gesagt, die Klinik gibt es wirklich.

00:08:21: Es gibt mehrere Kliniken in Deutschland, bei denen sind Kinder, Jugendliche, vor allem Jungs, die vom Zocken nicht loskommen, die dadurch zu richtigen Problemkindern werden.

00:08:31: Es sorgt für Eskalation im Haus, in der Familie.

00:08:35: Die Eltern sind oft sehr verzweifelt.

00:08:37: Ich hatte den Professor angefragt, Bert Wild, der das Klinik leitet und das Programm durchführt, ob ich einfach mal vorbeikommen dürfte.

00:08:45: Und da stand aber auch schon das erste Kapitel des Buches.

00:08:49: Das heißt, ich hatte so zwanzig, dreißig Seiten, wusste schon, was ungefähr passieren soll.

00:08:54: Am Anfang wie die Eskalation in der Familie geschildert.

00:08:57: Eine Situation, die, glaube ich, sehr viele Nachempfinden können, die zu Hause diskutieren, auch ums Zocken diskutieren.

00:09:03: Und mit diesen zwanzig Seiten durfte ich in die Klinik und hatte vor mir auf einmal in einem Besprechungsraum oder einem Aufenthaltsraum zwanzig junge Männer, die alle da waren, weil sie medienabhängig waren.

00:09:16: Und das war wirklich also eine... richtige Abhängigkeit.

00:09:19: Es ging so weit, dass sie teilweise nicht mehr auf Toilette gehen, sich ein Eimer nehmen, um sich zu erleichtern, weil sie das Spiel, das sie gerade spielen, nicht verlassen können, also eine richtige Sucht entwickelt haben.

00:09:31: Den habe ich das vorgelesen und dann kam ich mit denen natürlich stark anonymisiert ins Gespräch.

00:09:37: Denn wie bei vielen Suchtkrankheiten oder bei vielen Suchten ist es eben mit Scham behaftet für die auch, die wollten auf keinen Fall damit in Verbindung gebracht werden.

00:09:47: Und so habe ich dann dennoch es geschafft mit ihnen ins Gespräch zu kommen, zu erfahren, wie sie aufgewachsen sind, was sie hergeführt hat, aber auch zu hören, wie das für sie ist, was ich da so konstruiere.

00:09:58: Sie haben gesagt, es ist eine Recherche, da stimmt, aber trotzdem natürlich effizionalisiert.

00:10:03: Es ist ein Roman geworden.

00:10:06: Diese Charaktere, die sind sehr ausgeprägt.

00:10:10: Also Nilo ist tatsächlich so süchtig, dass er... vergisst zu essen und zu trinken und dass er auch vergisst, sich zu waschen.

00:10:19: Also er duscht nicht, er wechselt die Klamotten nicht.

00:10:22: Er ist wirklich so abhängig vom Zocken, dass er gesundheitsgefährdet ist.

00:10:28: Das ist auch der Auslöse am Anfang des Romans, dass seine Mutter so verzweifelt ist, dass sie sich nicht anders zu helfen weiß und der Streit dann eskaliert und das Handy eben kaputt ist.

00:10:39: Dann haben wir eben Fahris, dass eine Familie ja auch Also fahre es klaut, um seine Spielsucht zu befriedigen, weil er einfach sonst diese Rechnungen nicht bezahlen kann von seinen In-App-Käufen.

00:10:53: Und wir treffen da ja oft ziemlich, man würde sagen, dysfunktionale Familien.

00:10:59: Also nach und nach hatte ich so den Eindruck, das ist ein Buch, was sich nicht nur an Jugendliche richtet, die vielleicht mit diesem Problem zu tun haben, sondern auch mit Eltern, die vielleicht den Splitter im Auge der Jugendlichen sehen, aber den Balken im eigenen nicht.

00:11:23: War das von Anfang an so gedacht?

00:11:25: Also wir haben da einen Vater, der prügelt.

00:11:28: Wir haben einen Alkoholkrankenvater.

00:11:31: Wir haben eine Mutter, die auch zu viel trinkt und letztlich Serien-Junkie ist.

00:11:40: Das heißt also die Eltern sind selber auch schwerst-suchtgefährdet, hatte ich den Eindruck.

00:11:46: War das von Anfang an so gedacht?

00:11:48: Es war nicht so gedacht, es hat sich ergeben beim Schreiben, als ich gehört zu den Autoren, die beim Schreiben erst so richtig merken, wohin die Reise geht.

00:11:56: Manche haben ja dann ihren Zettelkasten oder haben schon alles vorgefertigte Tabellen, bei denen sie eigentlich nur noch, nur in Anführungszeichen schreiben müssen.

00:12:06: Ich wollte die Figur erst mal kennenlernen und mir war dann aber auch klar, ja Moment, dieses viele Zocken und dieses Leben, wie er es lebt, das ist ja nur möglich, weil da ein paar Leute nicht zuschauen, nicht nachfragen, einfach nicht präsent sind.

00:12:18: Nicht nur weil sie selbst trinken, sondern weil sie einfach auch viel arbeiten oder weil sie ein eigenes Leben führen wollen oder das Privatleben nicht so hinbekommen.

00:12:25: Auch Scheidungsfamilie wird da mitgeschildert.

00:12:28: Das heißt, mir war zunehmend wichtig zu erklären, da wird ja keiner so auf die Welt kommen.

00:12:33: Es ist ja immer etwas, das uns dazu macht.

00:12:36: Und da genauer hinzuschauen, das ist ein bisschen der Appell.

00:12:39: Der kommt aber, hoffe ich zumindest, Sie haben es gelesen, eher zwischen den Zeilen.

00:12:42: Ich möchte nicht, dass es so pädagogisch ist.

00:12:44: Es soll vor allem unterhaltsam sein, sodass dann vielleicht die Person, die liest, genauso reinschlittert in die Geschichte und die Erkenntnisse gewinnt, die ich auch selbst beim Schreiben erst gewonnen habe.

00:12:55: Es ist absolut unterhaltsam.

00:12:57: Es gibt wirklich unglaublich komische Dialoge.

00:13:00: Und gerade Nilo, der am Anfang fast nicht in der Lage ist, sich auszudrücken, wird ja geradezu eloquent im Lauf der Geschichte.

00:13:08: Man hat viel zu lachen und da ich ihre beiden vorhergehenden Bücher, die sich mit schwersten seelischen Beschädigungen beschäftigt haben, kenne, habe ich mich gefragt, ist Heldentage so geschrieben, weil sie auch die Erfahrung gemacht haben, dass man eine gewisse Scheu hat, diese Themen anzusprechen, auch sie einzuladen.

00:13:35: Wir haben bei alle Farben grau.

00:13:37: angesprochen, da geht es um den Suizid eines Sechzehnjährigen, der schwerst depressiv ist, dass eigentlich es sehr, sehr schwer ist sozusagen Schullesungen, Diskussionsveranstaltungen überhaupt machen zu können, weil die Scheu so groß ist.

00:13:56: Und womöglich lädt diese sehr bunte Welt, die sie daraus machen, in diesem Fall dazu ein, etwas mehr über den Schatten zu springen, könnte das sein?

00:14:07: Ja, ich hoffe es.

00:14:07: Es ist nun so.

00:14:08: Bei dem Buch hatte ich natürlich viel mehr Freiheiten.

00:14:10: Alle Farben grau.

00:14:11: Das ist nach einer wahren Geschichte geschrieben.

00:14:14: Das heißt, es gab diesen jungen Menschen wirklich.

00:14:18: Er hat in Frankfurt am Main gelebt, hat sich das Leben genommen.

00:14:21: Und da konnte ich nicht fictionalisieren und eine so bunte Geschichte wie hier schreiben.

00:14:27: Wobei auch alle Farben grau.

00:14:29: Obwohl es so ernst ist, glaube ich, es sehr gut zu lesen ist, weil dieser Paul hier ein Buch heißt.

00:14:36: wahnsinnig intelligent und sarkastisch war.

00:14:38: Das heißt, selbst da, er nimmt einen mit und seine Depressionen lässt, aber mitfühlen, wie sich das dann so anfühlt für die Person, die es betrifft und wie er auf die Welt schaut.

00:14:47: Ich glaube, der Ton war schon da, aber insgesamt natürlich war die Geschichte anders angelegt, weil es eine bache Geschichte war.

00:14:53: Hier das Buchcover von Heldentage ist ja schon bunt.

00:14:58: Es ist eigentlich wird klar gemacht, die Geschichte ist vielleicht nicht ganz so leicht, aber Sie hat doch ein positives Ende offenbart.

00:15:04: Er wird eine Heldengeschichte erzählt.

00:15:07: Das konnte ich bei alle Farben grau nicht.

00:15:09: Weil warum du schweigst, ist es fast eine Heldengeschichte.

00:15:12: Das ist das Buch über sexualisierte Gewalt im Sport, das Sie erwähnt haben, aber auch wieder stark fiktionalisiert.

00:15:18: Beruht auf wahren Geschichten, aber nicht auf der einwahren Geschichte.

00:15:22: Aber die Frage für mich ist, haben Sie sich in diese Richtung auch deswegen bewegt, um mehr Aufmerksamkeit bei... Veranstaltungen, Schulen und so weiter zu bekommen.

00:15:35: Denn das ist so ein bisschen, dass er so ein bisschen die Frage wird, dass er so im Klassen Satz gekauft, liest man es alleine?

00:15:43: oder führt es dazu, dass das eine offene Diskussion stattfindet, weil der die eine der andere vielleicht mal sein eigenes Medienverhalten befragt.

00:15:52: Ja, ich glaube zu geschrieben habe ich es nicht.

00:15:55: Anders geschrieben nicht, deswegen ist es eher das Thema, dass es leichter macht.

00:15:59: Also Depressionen, Suizid, in jeder Schulklasse, in jeder Schule.

00:16:03: statistisch gesehen gibt es Menschen, die es betreffen.

00:16:08: Und genau sexualisierte Gewalt ist auch ein Thema an den Schulen, unter Mitschülerinnen und Mitschülern, aber auch Lehrerinnen und Lehrern.

00:16:15: Das heißt, damit eine Schulveranstaltung zu machen, organisiert zu bekommen, ist weiterhin sehr schwer.

00:16:23: Weil man weiß, es ist ein großes Tabuthema und es betrifft alle.

00:16:26: Hier betrifft es auch alle, bei Heldentage, aber offenbar lässt sich doch leichter darüber sprechen.

00:16:32: Über das Zocken, über zu viel Medienkonsum, ob es Stream ist, Zocken ist, ob es einfach nur scrollen ist, endlos wischen über Smartphone oder Tablet.

00:16:43: Ich glaube, da ist einfach der Impuls an anderer.

00:16:46: Man traut sich das daran.

00:16:48: Es tut nicht so weh, darüber zu sprechen.

00:16:51: tut auch nicht weh, das zu lesen, denn sie haben offenkundig ein Riesenvergnügen daran, auch literarische Anspielungen zu machen.

00:17:00: Also man kann sich wirklich kaputt lachen, denn die beiden, Nilo und Fares, Ja, das darf man, glaube ich, schon spoilern.

00:17:10: Oder was die machen am Anfang?

00:17:12: Also, wenn Sie sie jetzt nicht machen, haben Sie hier sehr viele, die Ihnen das übeln nehmen.

00:17:15: Ich glaube, jetzt müssen Sie da durch.

00:17:16: Ja, nee.

00:17:17: Also, ich muss es auch gar nicht.

00:17:18: Also, es hat was zu tun mit der Herr der Ringe.

00:17:20: Sehr dickes Buch.

00:17:22: Das erst mal abhanden kommt auf pädagogische Weise und am Ende doch noch eine Chance bekommt.

00:17:30: Dann haben wir Chick.

00:17:31: Das ist wie so ein bisschen so, dass der rote Faden der ab und dann auf scheint.

00:17:38: Wir haben zum Thema Suizid auch ein ominöses Werk, das Nilo als sehr klassischen Klassiker bezeichnet und der irgendwas mit Leiden und Werner zu tun hat.

00:17:50: Manchen kommt vielleicht der richtige Titel noch in den Sinn.

00:17:54: Dann haben wir sehr schöne Anspielung auch auf drei Männer in einem Boot, finde ich, weil es taucht ein richtiges tolles Boot auf.

00:18:05: Abenteuerlicher Orthografie, will ich mal sagen, eine Pieniche, also ein französisches Flussboot, aber sehr anders geschrieben.

00:18:15: Ich hatte den Eindruck, dass sie richtig Spaß daran hatten, mit diesen Anspielungen zu handieren.

00:18:23: Auf jeden Fall.

00:18:23: Vor allem, weil die jungen Leute, die werden damit ja auch konfrontiert, also Nilo Fares, aber auch Leserin Leser, was man in der Schule so alles lesen muss, darf, wie man es dann auch sieht.

00:18:34: Und damit wollte ich mal so ein bisschen das miterzählen.

00:18:38: Also wie ist das für Sie, was Sie gerade erleben?

00:18:40: Woran erinnert Sie das vielleicht auch?

00:18:43: Ähnliche auch bei Chink natürlich.

00:18:44: Ich fand das einfach auch eine Art Verbeugung natürlich.

00:18:47: Herr Andorff hat ja eine wunderbare Road Novel geschrieben.

00:18:53: Mit der man immer verglichen wird oder die immer wieder auftaucht, da man weiter so ein Schaure bedient.

00:18:58: Aber es macht Spaß.

00:18:59: Es hat mir wirklich vor allem auch her der Ringe natürlich Spaß gemacht, weil da die große Heldengeschichte ist, die Heldenerzählung.

00:19:06: und die Heldenreise und hier jetzt auf einmal die Jungs dazu gezwungen werden.

00:19:10: Das ist fast so ein bisschen wie Frodo, der hatte ja auch nie vor, das Abenteuer zu suchen.

00:19:15: Und auf einmal ist er im größten gelandet, dass es überhaupt gibt.

00:19:19: Ähnlich bei Nilo und Faches.

00:19:21: Die wollten nicht Helden werden, aber sie werden dazu gemacht, unter anderem auch von Meiler, eine sehr starke junge Frau.

00:19:29: In der Tat, also um die gesamte Heldengeschichte.

00:19:33: zu erfassen, muss man es natürlich selber lesen, Heldentage.

00:19:39: Martin Schäuble, ein Jahr, ein Buch, die müssten jetzt nach meiner Kalkulation schon mitten im nächsten stecken.

00:19:45: Wollen Sie uns andeuten, was es wird?

00:19:48: Ja, ein Jahr, ein Buch, das ist so ein bisschen meistens Kommilitemen und dann will ich es auch schreiben.

00:19:54: Ich bin ein Schnellschreiber, liegt aber bestimmt daran, dass ich, Sie haben es gesagt, Journalist bin.

00:20:00: Das heißt, Da ist man irgendwann andere Schreiben, auch eine andere Taktung gewöhnt.

00:20:04: Und für mich war Schreiben immer Beruf.

00:20:06: Das heißt, ich habe auch wirklich die Zeit dafür gehabt, für uns um viel schreiben, jeden Tag was zu machen.

00:20:13: Das nächste Buch ist aber nicht für Jugendliche, die dürfen es auch lesen, aber es ist ein erwachsenen Buch in Roman, der handelt schon ein bisschen von dem, was viele uns gerade beschäftigt.

00:20:24: was an Kriegen kommt oder kommen könnte, wie wir damit umgehen.

00:20:28: Es ist wieder etwas dystopischer.

00:20:29: Sie haben es auch angesprochen vorher.

00:20:31: Eigentlich habe ich ja früher so gerne Dystopien geschrieben, will dem Schor auch treu bleiben, aber mehr aus dem Alltag von uns allen heraus erzählt.

00:20:39: Prima, dann sehen wir uns nächstes Jahr hier wieder hoffentlich.

00:20:43: Vielen Dank, Martin Scheuble.

00:20:44: Alles

00:20:45: Gute, danke schön.

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